Dienstag, 20. März 2007

Peking

So, es bleibt mal wieder ein wenig Zeit das Wochenende zu reflektieren. Es war ein außergewöhnliches Wochenende, denn ich hatte Besuch von meinem Vater und einem engen Freund von ihm und dementsprechend ereignisreich war es. Wir hatten nur einen halben Tag in Shanghai. Alles andere hätte aber auch wenig Sinn gemacht, da ich ja eh arbeiten muss. Aufgrund der Kürze der Zeit hatten wir am Freitag Nachmittag einen Guide, der uns im Kleinbus durch die Stadt gefahren hat. Nachdem wir den obligatorischen Yu-Garden besucht hatten,

wurde er aber erst einmal zum Umzugsunternehmer umfunktioniert, da ich noch vor Samstag aus meiner Wohnung musste. Meine Mitbewohnerin kannte anscheinend das Wort „Deal“ nicht und da ich mich eh nicht wohl gefühlt hab, kam mir das recht gelegen. Meine Nachfolgerin, eine kleine Französin, tat mir ja schon ein wenig leid. Wäre die Chinesin nicht die ganze Zeit dabei gewesen, hätte ich sie ja noch gewarnt. Leider war die Chinesin, Dora hieß sie übrigens, auch schon mal länger in Frankreich, weshalb ich mein allerfeinstes französisch leider auch nicht anwenden konnte. Naja, was soll’s. Mir geht’s in der neuen Wohnung auf jeden Fall super. Hier der Blick bei Nacht aus dem Fenster

Nachdem Yu-Garden war ich dann nicht mehr mit dabei, weil ich noch einiges zu organisieren hatte. Ich stieß erst wieder zum Essen dazu, wo wir vorher noch diesen herrlichen Blick genossen.

Das hat wirklich für den ganzen Stress an diesem Tag entschädigt.
Am frühen Morgen stand dann endlich Peking auf dem Programm. Ich hatte mir vorher noch bei einem Straßenhändler einen Trolleykoffer für 9 € gekauft, diesmal mit der doppelt angetäuschten „Lauf-weg-Technik“. Das war ne harte Verhandlung, aber ich möchte einfach nicht am laufenden Band zuviel bezahlen. Bei dem hier hatte ich hinterher fast ein schlechtes Gewissen, weil ich wirklich das Gefühl hatte, dass er so gar keinen Spass an dem Geschäft hatte. So soll’s ja irgendwie auch nicht sein.
In Peking angekommen, ging es direkt zur Chinesischen Mauer. Ich hab mich so darauf gefreut und es hat sich auch wirklich gelohnt. Das ist schon wirklich beeindruckend. Leider ist es auch beeindruckend wie überlaufen das mittlerweile an diesem Teilstück der Mauer ist. Am liebsten wäre mir natürlich gewesen, das Ganze mal so ganz alleine in mich aufzusaugen. Ein wenig haben wir dann aber der Menge getrotzt und sind nicht rechts, wie die meisten den Berg hoch, sondern nach links, wo man hinterher die Stufen fast auf allen Vieren hochklettert. Ganz oben waren dann nur noch so ca. 20 Leute, so dass man es schon ein wenig genießen konnte. Ist schon erstaunlich, wie die Mauer sich so durch die Berge schlängelt. Was das damals für ein Aufwand gewesen sein muss…
So, das hier muss auch mal sein:

Viel Aufwand hat sicher auch dieses Gebäude, welches wir auf unserer Rückfahrt durch Peking erspähten, gekostet. Das Olympiastadion für 2008. Soll wie ein Vogelnest aussehen. Hat geklappt.
Sonntag hatten wir volles Programm. Von unserem Guide Willi oder auch Xu Du geführt und vor allem zugelabert,

haben wir noch so einiges geschafft. Bei gefühlter Fußtemperatur von Minus 5 Grad Celsius sahen wir den Platz des himmlischen Friedens, Sommerpalast, Lama-Tempel mit 18m hoher Buddhafigur und die verbotene Stadt. Vor dieser stellte ich fest, dass es doch noch Chinesen gibt, die Sinn für das Schöne, für Ästhetik und Stil haben. Während Xu Du uns nämlich wieder einmal in seinem sehr witzigen Deutsch etwas erklärte, wurde ich von einer Gruppe 14jähriger Chinesinnen mit ihren Handykameras geknipst J
Später blieb sogar noch Zeit für ein kleines Tänzchen.


Dumm nur, dass Xu Du hinterher das Spektaktel als Opa-Disco bezeichnet hat. So weit ist es also schon gekommen J
Let me entertain you!

Hier noch ein paar Impressionen des kompletten Aufenthalts:

Verbotene Stadt:

"Sommerpalast":
Danach trennten unsere Wege sich abends leider schon wieder. Für die beiden ging es weiter nach Singapur und für mich nach Shanghai. Ich landete mit der letzten Machine überhaupt in Pudong. Das war schon gespenstisch leer auf diesem riesigen Flughafen. (Das stimmt übrigens im Nachhinein nicht ganz, aber es war trotzdem sauleer)

Das war auf jeden Fall ein super Wochenende, für das ich sehr dankbar bin!

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