Mittwoch, 2. Mai 2007

Abschied

Ich war die letzten Tage nur unterwegs und habe deswegen nichts mehr online gestellt.
Ich werde aber wenn ich sicher in Deutschland angekommen bin nochmal abschließend ein Urteil fällen, welches sehr zwiegespalten, passend zu Shanghai, ausfallen wird.
Ich freue mich auf alle zuhause!!!!!!!!!

Tokyo


Das war super...und so ruhig! Kein Gehupe und höfliche Menschen. Mehr später dazu. Nur eine Erkenntnis schon mal: Japan schau ich mir irgendwann nochmal genauer an. Und ich kann schon mal sagen, dass ich etwas besonderes erlebt habe...

Dienstag, 17. April 2007

Fotoshooting

So, etwas verspätet mein Wort zum Wochenende. Wie immer war dieses ein Highlight nach der Arbeitswoche. Der Freitagabend startete mit einem gepflegten Tepenyaki. Das ist japanisch. Man sitzt sehr gemütlich um eine heiße Platte herum und der Koch macht einem alles auf Bestellung. Das Ganze kostet 15 € „All you can eat / all you can drink“ und dauert da sich alle Beteiligten im Restaurant das Motto sehr zu Herzen nehmen entsprechend lange. Deshalb sollte man sich vorher auch einen Tisch bestellen, weil es schwierig wird einen Platz zu bekommen, wenn einmal alle besetzt sind. Die könnten höchstens eher unfreiwillig frei werden, wenn jemand die heimtückische Wirkung des japanischen Reisweins Sake nicht bewusst ist. Meistens endet diese Fehleinschätzung jedoch glimpflich.
Danach ging es zu Fuß ins Bonbon, ein auch von Chinesen gut besuchter Club. Dort gibt es für 11 € ebenfalls „Open Bar“. Das ist wahrscheinlich auch der einzige Grund warum der Club wirklich so beliebt ist. Man fragt sich aber relativ schnell, woran jetzt der reizvolle Deal für die Chinesen festzumachen ist. Denen fehlt nämlich ein Enzym (oder was auch immer?) um den Alkohol zu verarbeiten. Dementsprechend sieht es da auch aus, wenn man zu später Stunde einrollt. Da kann man dann die Diskussion über deutsche „Flatrate-Parties“ getrost abbrechen. Ich gehe aber mal lieber nicht weiter ins Detail.

Der Samstag war einfach nur lustig. Gestärkt vom Frühstück gingen wir über den Bund (die Uferpromenade mit den alten Kollonialhäusern, die ich bereits erwähnte) und zwar mit 7 Jungens, was natürlich doch sehr auffällt. Nachdem es eine kleine Menschentraube bei unserem Gruppenfoto gab (vor allem nachdem wir die alten Damen mit draufgenommen hatten)

hatten wir ein wenig Blut geleckt. Jetzt wurde bei unserem Spaziergang so ziemlich jeder, der uns heimlich versuchte zu fotographieren in den Arm genommen. Das machte einfach nur Spaß, weil die Chinesen (eigentlich fast nur Chinesinnen) erst so schüchtern irritiert reagieren und dann strahlen wie ein Honigkuchenpferd, wenn sie kapieren, dass nun wirklich ein gestelltes Foto entsteht.
Danach haben wir uns noch ein wenig mit dem Menschenauflauf auf der Nanjing Lu, der Haupteinkaufstrasse beglückt. Natürlich nicht ohne Fotos…


Witzig auch, dass man mit diesen Figuren alles machen kann. Die dürfen sich ja nicht wehren :-)
Ich habe, glaube ich, selten in ein paar Stunden soviel Mist gemacht, die ganzen Kleinigkeiten weiß ich ja alle schon nicht mehr.

Montag, 9. April 2007

U-U-U-Ulumutschi

Ich bin ja schon ein wenig begeistert von meiner Adresse. Meine Straße wird wie oben erwähnt „Ulumutschi" ausgesprochen. Da es nicht annähernd eine Straße in Shanghai gibt die ähnlich heißt, kann ich wirklich dem Taxifahrer noch die letzte Aussprache hinklatschen, er kennt es. Das ist vor allem nachts von Vorteil, da ich ja bekannterweise schon nach 2 Bier mein Sprachzentrum verliere, komme ich so immer heil nach Hause. Apropos Taxifahrt: Davon hab ich wirklich 2 ganz besondere hinter mir. Zuerst hatte ich das Vergnügen mit dem wohl schlechtesten Taxifahrer der Welt. Er wusste anscheinend nicht, dass der gute VW Santana mehr als 3 Gänge hatte, noch konnte er sonst etwas am Lenkrad. Der hat es tatsächlich hinbekommen den Wagen mitten auf dem Highway abzuwürgen, wohlgemerkt nachdem er an einer Gabelung auf der gestreiften Markierung gestrandet war und wirklich auf der Autobahn den Rückwärtsgang einlegte. Ich war der festen Überzeugung, dass ich mit dem Kollegen ein Schleudertrauma gebucht hatte. Zum Glück sind wir noch gut angekommen und dafür sehr billig, denn 35 RMB auf der Uhr (war ausgerechnet eine sehr lange Fahrt) haben wir ihm schließlich 15 gegeben. Damit konnte er echt noch zufrieden sein. Für solche Fälle muss ich auf jeden Fall noch chinesische Schimpfwörter lernen.
Die zweite Taxifahrt war dafür umso witziger. Samstags zu späterer Stunde versuchte an einer Ampel eine Franzose aus dem Nebentaxi meine Begleitung mit „I love you" zu bezirzen. An der nächsten Ampel hab ich dann gedacht, dass ich den Spies mal schön umdrehe und versucht bei dann allerdings mittlerweile ca. Tempo 50 die Telefonnummern seiner beiden Begleiterinnen zu bekommen, was aber leider am Fahrtwind und französischem Akzent „Wuan Tree Tree….." scheiterte. Schade eigentlich, das wir uns nach ca. 1 km an einer Kreuzung trennen mussten. War aber auf jeden Fall sehr spaßig.


Ich habe übrigens die letzten Tage nichts geschrieben, weil ich ja nicht viel neues gemacht habe. Zur vorher angesprochenen Karaokeveranstaltung kann ich nur sagen, dass ich selten eine Ansammlung von so vielen untalentierten Sängern gesehen hab. Ausgerechnet war auch noch die Tür unseres Raumes kaputt, so dass sie die meiste Zeit offen stand. So hatten alle etwas davon.
Ansonsten war mein Wochenende recht unspektakulär. Ich war zum ersten Mal auf dem richtigen großen Fake-Markt. Es ist irgendwie blöd, dass ich solche Sachen immer nur am Wochenende machen kann, weil sie dann so unglaublich überlaufen sind. Das hält man fast nicht aus. Habe versucht für ca 4 € Schuhe zu kaufen, aber da bin ich wohl ein wenig zu dreist eingestiegen. Aber mein Zielpreis war 6 €, deswegen durfte ich nicht viel weiter drüber anfangen. Wenn es so voll ist, ist aber auch die Weglauftaktik grenzwertig, weil dann muss sich ja der Verkäufer unglaublich anstrengen, um dich einzuholen.
Ein wenig Kultur hab ich auch gemacht. War bei in einer Galerieeröffnung, die aber ebenfalls recht unspektakulär war. Da wir so spät waren, gab es nicht mal mehr was zu essen. Alles falsch gemacht.
Ich habe ja immer mein Handy für Schnappschüsse dabei. Hier ein paar zusammenhangslose Bilder. Na, super. Jetzt bekomme ich die irgendwie nicht auf meinen Computer. Dann eben erstmal ohne Bilder. Tut mir leid.

Samstag, 31. März 2007

Karaoke

Da wir gleich zum Abschied eines Deutschen Karaoke singen gehen, ist mir eingefallen, dass ich ja dieses nette Video aus Peking noch habe. Mal sehen, ob sie dieses Lied auch im Programm haben...

Mittwoch, 28. März 2007

Kuckuck!


Der hat sich eben mal hier an einem Seil auf ner Minipritsche und mit einer Silikonpistole neben mir abgeseilt. Im Hintergrund sieht es aus als hätten wir Regenwetter, aber ich kann versichern, dass wir gerade das schönste Frühlingswetter mit über 20 Grad haben. So, weiterarbeiten...

Dienstag, 27. März 2007

Freude auf die Sommervorbereitung

Wer beim SV Hösel in der 2. Mannschaft schon mal eine Sommervorbereitung mitmachen durfte, der weiß sicherlich was Muskelschmerzen sind. Mit diesem Zustand würde ich jetzt liebend gerne tauschen. Was gäbe ich jetzt dafür mich wie am Morgen nach dem ersten Training zu fühlen. Wir haben mittlerweile Dienstag abend und jeder Schritt ist immer noch eine Qual. Wie kam’s dazu?
Am Wochenende stand der Trip nach Huangshan an. Die Region liegt etwa 600 km westlich von Shanghai und soll eine der schönsten Chinas sein. Kann ich nicht beurteilen, aber schön ist es dort auf jeden Fall. Man kann es sich ein wenig wie die Voralpen vorstellen, nur dass die Vegetation eine andere ist. Dort wächst dann eben Bambus anstatt…. (das kommt davon, wenn man sowohl Erdkunde als auch Biologie ab der 10 nicht mehr im Programm hatte, keine Lust jetzt zu googlen und so zu tun als wüsste ich es. Ich denke mit Tanne kann man nichts falsch machen). Man muss dazusagen, dass ich wahrscheinlich auch den Dickelsbach mittlerweile beeindruckend gefunden hätte, weil ich jetzt fast 4 Wochen keine wirkliche Natur gesehen hab. Aber mit 2 Tagen Abstand kann ich schon versichern, dass es dort außergewöhnlich schön ist. Hin ging es mit dem Nachtzug. Wir hatten „Hardsleeper“ gebucht,


was sich als ziemlich treffende Bezeichnung herausstellen sollte. Allerdings muss man sagen, dass man für 17 € nicht meckern sollte. Hier setze ich mal ein Bier Belohnung aus, für denjenigen, der mir folgendes mit einer logischen Erklärung nahe bringt: Als Ticket hat man ein etwa visitenkartengroßes Papierticket, wo drauf der Schlafplatz vermerkt ist. Dieses wird von einem Schaffner kurz nach Abfahrt in akribischer Feinarbeit gegen ein kreditkartengroßes Plastikticket umgetauscht, wo auch wieder der Schlafplatz drauf vermerkt ist und welches ein Konterfei des Transrapid besitzt, was ungefähr so ist als würde man einem Golf-2-Fahrer eine Porscheclub-Membercard aushändigen. Naja, egal. Kurz vor Ankunft wird dann vom selben Schaffner die Plastikkarte wieder gegen das Papierticket eingetauscht, was schön in einer Art Sammelhefter aufbewahrt worden ist. Das Papierticket kann man dann quasi wegwerfen. Hääääääääääääääääääääääääääääääääää? Ich hab mir schon die Birne zermartert, aber ich raff es nicht.
Nach ca. 10 Stunden waren wir angekommen, nach ca. einer weiteren Stunde im Hotel. Dort stellte sich heraus, dass ich als einziger für eine weitere Nacht Hardsleeper gebucht hatte, denn als kleinster des einzigen 3er-Zimmers bekam ich das Zustellbett. Als Meister der Embryonalschlafstellung waren die 1,80 m Länge nicht das Problem, eher, dass das Bett härter war als die Zugbetten. Da wusste ich allerdings noch nicht, dass ich abends so fertig sein würde, dass ich wahrscheinlich auch mit dem Kopf nach unten irgendwo hätte pennen können.
Die Chinesen haben nämlich folgendes gemacht. Sie haben einfach mal das komplette Gebirge mit Treppen ausgestattet. Da war wohl wieder jemand langweilig. Eben diese stiegen wir den Samstag zum Teil rauf (wir nahmen auch eine Seilbahn) und vor allem herab. Treppenherabsteigen ist auch völlig überbewertet. Auf Dauer ist das nämlich genauso anstrengend und die beanspruchten Muskeln benutzt man im Alltag noch weniger. Das bilde ich mir jedenfalls ein. Von der Logik her müsste man ja auf Dauer getreu dem Motto „Runter kommen sie alle“ genauso viel Treppen runterlaufen wie hoch. Was ich eigentlich meinte ist, dass man die Muskeln für’s Treppensteigen häufiger noch in anderer Form benutzt. Ich schweife ab…Einfach oben wieder einsteigen: In dementsprechender Verfassung waren wir dann auch Sonntag. Zu den Treppen muss man sagen, dass sie dem Ganzen etwas die Idylle nehmen. Man muss sich dann sehr auf den Ausblick konzentrieren, da es sonst ein wenig unnatürlich wirkt. Nachteilig für die Idylle war auch wieder ein immer wiederkehrender Faktor: Chinesen. Auch hier waren sie wieder zahlreich vertreten. Und sie behandeln den Ort meiner Meinung nach nicht, wie man es sollte. Anstatt alles ein wenig in sich aufzusaugen, schreien sie rum und haben Führer dabei, die mit Echo durch tragbare Mikros irgendwas erzählen. Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, was die wohl den ganzen lieben Tag erzählen? „Links sehen Sie einen Berg und daneben rechts: ein Berg“???? Da half nur noch eins: Meinen ständigen Begleiter, den I-Pod, mit „Café del mar“-Chillout-Musik zum Idylle schaffen einsetzen. Hat halbwegs funktioniert. Sonntag konnten wir nach ca. 10 km Treppen nur noch Seilbahn fahren. Mehr war körperlich nicht möglich zumal wir am Gipfel auch noch eine gewisse Strecke zurücklegen mussten. Eine besonders gute Entscheidung war, eine Reiseroute zu wählen, die nicht im Reiseführer empfohlen wurde. Auf einmal konnte man bei strahlendem Sonnenschein die Stille genießen. Ein wenig Geld konnten wir auch noch sparen. Hatte ich ganz vergessen zu erwähnen. Man zahlt hier Eintritt, es sei denn man läuft einfach wie am zweiten Tag durch. Der Chinese wird schnell unsicher, ob er denn im Recht ist, wenn man als Europäer nur mit Nachdruck sein Ding durchzieht. Das fällt mir immer wieder auf. Hier einfach mal das Ticket von der anderen Bergseite zeigen. Anstatt dem ersten, bei dem noch skeptisch auf das Ticket geguckt wird zu sagen, dass das Ticket völlig unbekannt ist, wird es einfach hingenommen, dass die 8 Leute dahinter mit dem selben Ticket nachdrängeln.Wird schon richtig sein, wenn die hier damit durchlaufen wollen. Immer wieder bemerkenswert. Erwähnenswert ist noch, dass ich jetzt stolz verkünden kann mit der längsten Seilbahn Asiens gefahren zu sein. Das liegt aber eher daran, dass es hier keine Skigebiete gibt.
So, genug der Worte. Hier ein paar Impressionen. Leider geben Fotos oft die Natur nicht gut genug wieder. Das ist hier leider auch der Fall.











Darauf ein Gipfel-Bier:


Gelernt habe ich das Wochenende auf einer Bergtoilette auch etwas: Es gibt Lacoste-Thermometer.

Ja, nee, is klar….

Dienstag, 20. März 2007

Peking

So, es bleibt mal wieder ein wenig Zeit das Wochenende zu reflektieren. Es war ein außergewöhnliches Wochenende, denn ich hatte Besuch von meinem Vater und einem engen Freund von ihm und dementsprechend ereignisreich war es. Wir hatten nur einen halben Tag in Shanghai. Alles andere hätte aber auch wenig Sinn gemacht, da ich ja eh arbeiten muss. Aufgrund der Kürze der Zeit hatten wir am Freitag Nachmittag einen Guide, der uns im Kleinbus durch die Stadt gefahren hat. Nachdem wir den obligatorischen Yu-Garden besucht hatten,

wurde er aber erst einmal zum Umzugsunternehmer umfunktioniert, da ich noch vor Samstag aus meiner Wohnung musste. Meine Mitbewohnerin kannte anscheinend das Wort „Deal“ nicht und da ich mich eh nicht wohl gefühlt hab, kam mir das recht gelegen. Meine Nachfolgerin, eine kleine Französin, tat mir ja schon ein wenig leid. Wäre die Chinesin nicht die ganze Zeit dabei gewesen, hätte ich sie ja noch gewarnt. Leider war die Chinesin, Dora hieß sie übrigens, auch schon mal länger in Frankreich, weshalb ich mein allerfeinstes französisch leider auch nicht anwenden konnte. Naja, was soll’s. Mir geht’s in der neuen Wohnung auf jeden Fall super. Hier der Blick bei Nacht aus dem Fenster

Nachdem Yu-Garden war ich dann nicht mehr mit dabei, weil ich noch einiges zu organisieren hatte. Ich stieß erst wieder zum Essen dazu, wo wir vorher noch diesen herrlichen Blick genossen.

Das hat wirklich für den ganzen Stress an diesem Tag entschädigt.
Am frühen Morgen stand dann endlich Peking auf dem Programm. Ich hatte mir vorher noch bei einem Straßenhändler einen Trolleykoffer für 9 € gekauft, diesmal mit der doppelt angetäuschten „Lauf-weg-Technik“. Das war ne harte Verhandlung, aber ich möchte einfach nicht am laufenden Band zuviel bezahlen. Bei dem hier hatte ich hinterher fast ein schlechtes Gewissen, weil ich wirklich das Gefühl hatte, dass er so gar keinen Spass an dem Geschäft hatte. So soll’s ja irgendwie auch nicht sein.
In Peking angekommen, ging es direkt zur Chinesischen Mauer. Ich hab mich so darauf gefreut und es hat sich auch wirklich gelohnt. Das ist schon wirklich beeindruckend. Leider ist es auch beeindruckend wie überlaufen das mittlerweile an diesem Teilstück der Mauer ist. Am liebsten wäre mir natürlich gewesen, das Ganze mal so ganz alleine in mich aufzusaugen. Ein wenig haben wir dann aber der Menge getrotzt und sind nicht rechts, wie die meisten den Berg hoch, sondern nach links, wo man hinterher die Stufen fast auf allen Vieren hochklettert. Ganz oben waren dann nur noch so ca. 20 Leute, so dass man es schon ein wenig genießen konnte. Ist schon erstaunlich, wie die Mauer sich so durch die Berge schlängelt. Was das damals für ein Aufwand gewesen sein muss…
So, das hier muss auch mal sein:

Viel Aufwand hat sicher auch dieses Gebäude, welches wir auf unserer Rückfahrt durch Peking erspähten, gekostet. Das Olympiastadion für 2008. Soll wie ein Vogelnest aussehen. Hat geklappt.
Sonntag hatten wir volles Programm. Von unserem Guide Willi oder auch Xu Du geführt und vor allem zugelabert,

haben wir noch so einiges geschafft. Bei gefühlter Fußtemperatur von Minus 5 Grad Celsius sahen wir den Platz des himmlischen Friedens, Sommerpalast, Lama-Tempel mit 18m hoher Buddhafigur und die verbotene Stadt. Vor dieser stellte ich fest, dass es doch noch Chinesen gibt, die Sinn für das Schöne, für Ästhetik und Stil haben. Während Xu Du uns nämlich wieder einmal in seinem sehr witzigen Deutsch etwas erklärte, wurde ich von einer Gruppe 14jähriger Chinesinnen mit ihren Handykameras geknipst J
Später blieb sogar noch Zeit für ein kleines Tänzchen.


Dumm nur, dass Xu Du hinterher das Spektaktel als Opa-Disco bezeichnet hat. So weit ist es also schon gekommen J
Let me entertain you!

Hier noch ein paar Impressionen des kompletten Aufenthalts:

Verbotene Stadt:

"Sommerpalast":
Danach trennten unsere Wege sich abends leider schon wieder. Für die beiden ging es weiter nach Singapur und für mich nach Shanghai. Ich landete mit der letzten Machine überhaupt in Pudong. Das war schon gespenstisch leer auf diesem riesigen Flughafen. (Das stimmt übrigens im Nachhinein nicht ganz, aber es war trotzdem sauleer)

Das war auf jeden Fall ein super Wochenende, für das ich sehr dankbar bin!

Montag, 19. März 2007

Wusel-Mania

So, da ich gerade arbeite, werde ich mit meinem Pekingbericht vom Wochenende noch bis heute abend warten. Es bleibt aber ein wenig Zeit über meine erste richtige Rushhour zu berichten. Da ich am Freitag in einer kleinen Spontanaktion umgezogen bin, fahre ich jetzt morgens U-Bahn. Bisher hab ich das nur abends gemacht und da ich nie zur Rushhour abends aus dem Büro komme, konnte ich diese Erfahrung noch nicht machen. Zum Glück! Ich muss zugeben, dass ich es wirklich noch einfach hab. Ich muss nur 2 Stationen fahren und da bei mir einige aussteigen, muss ich mich nicht wie andere ein paar Stationen vorher wie in eine Sardinenbüchse dazuquetschen. Das U-Bahn-Fahren finde ich gar nicht mal so schlimm. Schlimmer ist eigentlich der Weg von der U-Bahn zur Arbeit. Den größten Teil des Weges lege ich nämlich in langen Unterführungsgängen zurück. Es ist zwar ein großes Gewusel, allerdings wird in geringem Tempo gewuselt. Ich gehe für den Schwarm zu schnell und das ständige Lückengesuche erfordert Konzentration. Anscheinend mache ich größere und schnellere Schritte, was bei meinem Gewatschel aber eigentlich schon eine Kunst ist. Hätte eigentlich erwartet, dass alle hier recht fix unterwegs wären. Morgen werde ich mal versuchen mich einfach mit der Masse treiben zu lassen. Vielleicht verändert sich ja mein Gang durch diese Therapie und ich profitiere auch noch von dem Ganzen :-)
Die beste Idee war auf jeden Fall meinen I-Pod mitzunehmen. Der ist mein ständiger Begleiter und jedes Mal setzt man Glückshormone frei, wenn man sich damit ein wenig aus dem Ganzen ausklinkt.

Mittwoch, 14. März 2007

China Koller

Gestern hab ich noch im Taxi mit nem Deutschen, der schon länger hier ist, drüber geredet, heute war er da: der China-Koller. Worum geht’s? Irgendwann bricht’s aus einem raus. Mein Gesprächspartner hat es mit nach Taxi treten, fluchen und eigenem Hardcore-Drängeln beschrieben. Ich hab ihm gestern noch entgegnet, dass bei mir erst einmal etwas in die Richtung gewesen ist und zwar in der U-Bahn vor ein paar Tagen. Meine Miteinsteiger hatten mal wieder eine derartige Begrüßungsmauer für die Aussteiger vor der Tür aufgebaut, dass ich mir aus erziehungstechnischen Gründen überlegt hatte, beim Aussteigen dem mit dem am tiefstsitzenden Kopf den Ellbogen durch’s Gesicht zu ziehen, sollte das wieder der Fall sein. Ein kleines Kind fasst ja auch nicht zweimal an die heiße Herdplatte. Zum Glück hatte ich freie Bahn. Dass ich diese Gedanken hatte, war mir schon unangenehm, aber so lange es nur Gedanken sind. Naja, nachdem ich heute schon den zweiten Tag Regen bzw. schlechtes Wetter plus Smoghimmel (Blick aus meinem Büro)

hatte, war ich doch recht übel gelaunt zumal ich mich in der U-Bahn schön mit meinem Anzug in ein Kaugummi gesetzt hatte. Ich war das erste Mal seit 10 Tagen bei McDonald’s (nicht schlecht was?). Mitten in meinem „Ich-zeig-mal-mit-dem-Finger-auf-die-Bildermenukarte-Bestellvorgang“, nachdem ich schon 5 min brav in der Schlange gewartet hab, kommt so ein dreister Typ ungefähr in meinem Alter an, drängelt sich vor mich und fängt an zu bestellen. In Deutschland hätte ich wahrscheinlich nur was gesagt und ein wenig Stunk gemacht, den Kollegen hier hab ich aber mal eben so rabiat an der Schulter nach hinten gezogen, dass er einen etwas größeren Ausfallschritt nach hinten machen musste. Kurz noch eine kurze Standpauke auf englisch (hat er leider nicht verstanden) und dann hab ich mal seelenruhig mein BigMac-Menu bestellt. Er war etwas verdutzt, seine Mutter kam sogar noch an, aber er hat es dann auch irgendwie eingesehen. So, ich nenne es mal, „forsches“ Auftreten bin ich eigentlich eher nicht von mir gewohnt, hat aber irgendwie gut getan.
So, jetzt wieder zu den angenehmen Dingen des Lebens. Erstmal zurück zum Essen. Ich bin überrascht, was ich alles so zwischendurch ausprobiere. In der Relation zu anderen ist das noch gar nichts, aber wer mein Essverhalten kennt (kein Fisch, keine Zwiebeln, kein Knoblauch etc.), der wäre vielleicht schon ein wenig überrascht. Heute habe ich sogar mit meinen chinesischen Kollegen etwas ins Büro mitbestellt. Das Essen der Läden, wo die bestellen, kostet echt gar nichts (1,10€), allerdings will ich die Läden auch nicht sehen. Aber geschmeckt hat es und ich lebe noch.
Hier noch eine kleine Showeinlage vom gestrigen Essen. YMCA

Habe auch wahrscheinlich ne neue Wohnung. Die Lage ist einfach viel besser. Brauch ich morgens nicht mehr mit dem Taxi fahren.
In 1,5 Tagen kommt mein Vater mich besuchen und ich weiß noch nicht mal, ob ich frei kriege. Gibt viel zu tun. Ich freu mich aber schon riesig. Fliegen zusammen nach Peking und fahren auch zur Mauer. Früher hab ich immer gesagt: „Nach Asien will ich nur mal, um die Mauer zu sehen“. Jetzt bekomme ich sie endlich zu sehen.
Zum Schluss will ich noch kurz dem Gründer von Youtube danken. Ich habe nämlich die beiden neuen Strombergfolgen gesehen. Das Glücksgefühl wird aber gerade etwas getrübt:
Hier übt tatsächlich einer nachts um 12 Geige!!! Hoffentlich kriegt das nicht morgen wieder jemand ahnungsloses zu spüren :-)

Dienstag, 13. März 2007

Die Zeit rast...

So, länger nichts geschrieben. Es ist aber auch so, dass ich versuche, soviel wie möglich mitzunehmen, d.h. ich komme von der Arbeit nach Hause, ziehe mich um und gehe wieder los. Die bisherigen Tage im Schnelldurchlauf:

Mittwoch Zapatas: Ein etwas rustikalerer Laden, das sagt smartshanghai dazu: Mexican restaurant and bar, busy almost every night with Tourists and interns. Packed on Wednesdays and Mondays for the ladies nights with free drinks for girls. Sehr interessant, wie steil dort einige Praktikanten gehen. Zum Tequilasong wird dort einfach mal von der Bar aus aus Flaschen der Tequila direkt in den Mund serviert.

Am Donnerstag habe ich erstmal abends ausgespannt. Das Zapatas verdient eigentlich keinen eigenen Text, deswegen wurde er auch am Donnerstag nicht verfasst. Obwohl, vielleicht verdient es ein Bild:

Ich war also gut erholt für’s Wochenende. Ich merke gerade, dass es echt besser ist, die Texte sofort zu schreiben, anstatt im Rückblick, weil wieder viel zuviel im Rückblick verloren geht.
Zum Beispiel hab ich vom letzten Wochenende noch vergessen zu erzählen, dass ich durch den alten Teil Shanghais gegangen bin, wo es noch so aussieht, wie vor Shanghais rasanter Entwicklung.



Später sieht’s dann wohl nur noch so aus:

Oder so (Blick von Pudong aus dem 52. Stock, wohlgemerkt aus einer Wohnung):

Im Modell wird’s vielleicht ein wenig deutlicher (Stadtentwicklungsmuseum):

Am Samstag bin ich erstmal umgezogen. War gar nicht so einfach, weil es am Freitag doch etwas spät geworden ist. Waren in einem Laden wo es sich ausnahmsweise etwas mehr zwischen Westlern (der Begriff wird tatsächlich benutzt) und Chinesen gemischt hat. Viel wichtiger ist, aber das dort eine Lifeband war, die es einfach drauf hatte. Spaß pur.
Zurück zur Wohnung: So richtig heimisch fühle ich mich in der Bude nicht, so dass ich einfach noch mal nach was anderem schaue. Sonntag war ein sehr entspannter Tag. Nach dem obligatorischen Frühstücksbrunch im Café Vienna, habe ich mir meine ersten beiden Hemden am Stoffmarkt abgeholt. Für 9 € kann man wohl nichts sagen. Meine erste Fälschung habe ich auch erstanden: eine Sonnenbrille. Das interessante war die Verhandlung. Neben mir stand ein Österreicher, der eine Liste dabei hatte, wie viel man so dafür hinlegen kann. 40 RMB, sprich 4 €. Und womit fängt die an: 250! Ohne den Österreicher wäre ich wohl ins offene Messer gelaufen. Ich tippe also 40 in ihren Taschenrechner. Auf das „You’re kidding“ einfach weggehen und schon hat man das Ding. Selbst das war wohl noch zuviel, so dass ich wohl beim nächsten mal mit 20 starte.

Bevor ich zum positiven Schluss komme, hier vielleicht mal ein kleiner verschwommener Eindruck von dem was ich im vorherigen Text mit Gedrängel meinte:

Das Wetter war übrigens zum ersten Mal frühlingsverdächtig. Der Besuch im Fuxing-Park war deswegen umso schöner, vor allem weil er zu einer kleinen Fußballpartie mit kleinen putzigen Asiaten führte (Leider wieder verschwommen, ich muss endlich mal an meine richtige Kamera denken. Ok, das war geflunkert. Hatte sie mit, aber der Akku hat genau für ein Foto eines anderen Praktikanten versteckt hinter seinem Reiseführer gereicht)

Krönender Abschluss des Wochenendes war aber eine japanische Massage, die wir uns mal gegönnt haben. Der Weg dorthin war noch einmal beschwerlich, weil wir über eine der Haupteinkaufstraßen gelaufen sind. Jeder Meter "Watch? Bag?" und die haben auch immer alles, wenn man nachfragt. Nur Otternasen hatten sie auf Nachfrage nicht. Hätten sie sich dann auch sparen können, ständig 10 m mitzulaufen.
So, Massage; eine Stunde kostet ca. 12 €, aber die haben sich wirklich gelohnt. Sehr schönes Ambiente, Geruch von ätherischen Ölen und leise Panflötenmusik. Danach war ich so entspannt wie lange Zeit nicht mehr. Für mich war es ein richtiges Erlebnis. Bin vorher noch nie massiert worden. Wäre sicher eingeschlafen, wenn ich nicht ganz schön heftig bearbeitet worden wäre.

Apropos schlafen, wir haben hier gerade halb eins. Gute Nacht!

Mittwoch, 7. März 2007

Homo Oeconomicus

Die BWLer unter den Lesern wissen ja was gemeint ist. Für Nicht-Wissende die Kurzfassung: Das Modell besagt, dass der Mensch jede Entscheidung nur nach Abwägung der Kosten und des Nutzens trifft. Mittlerweile stelle ich fest, dass ich mich hier wirklich so verhalte. Fahre ich in der Rushhour U-Bahn für 50 ct und stehe mit 8 drängelnden unhöflichen Menschen auf einem Quadratmeter oder nehm ich ein Taxi für 3,50 €? Beschwer ich mich jetzt wegen zuviel berechneten 50 ct oder nicht? Können ja kein Englisch. Könnte also 5 min dauern bis die Beschwerde verstanden ist und wenn ich falsch liege (und wahrscheinlich auch wenn ich richtig liege), muss ich mir danach auch noch Flüche anhören. Ist mir der Stress wirklich 50 ct wert? Mal ohne Mist, wenn man das ein paar Mal gemacht hat, hat man keinen Bock mehr. Aber wenn der liebe Herr Oeconomicus dann abends die Pokerrunde gewinnt ist das ja auch egal :-)

Sonntag, 4. März 2007

Das erste Wochenende



Um ehrlich zu sein, hatte ich vor’m ersten Wochenende ein wenig Schiss. Da muss man ja sich quasi den ganzen Tag beschäftigen. Ich hatte allerdings Glück, dass ich über eine 2 Ecken Verbindung in eine Gruppe von sehr netten Leuten geraten bin, die schon länger hier sind. Das hat natürlich Vor- und Nachteile. Wenn die Leute sich schon gut untereinander kennen, dann ist es schwer sich zu integrieren, da man im Ausland eigentlich sehr schnell zufrieden ist, wenn man eine funktionierende Gruppe gefunden hat. Warum dann nochmal neue Leute kennenlernen. Ich bin aber sehr gut aufgenommen worden (hoffe ich zumindest).Freitagabend ging das „Programm“ los. Karneval in einer deutschen Kneipe. Für umgerechnet 25 € gab es freie Getränke und ein großes Buffet, dass aber nicht ganz die Erwartung erfüllte. Meine Verkleidung hatte ich mir zuvor in der Wohnung einer Deutschen (Natascha) abgeholt. Danach steht für mich fest, dass ich nicht im Hotel bleiben werde. Traumhafte Wohnung! Das Kostüm-Konzept war: Alles anziehen was noch da ist. So bestand mein Kostüm aus einem roten angedeuteten Rock, rotem Oberteil, Langhaarperücke und rosa Tüllschleifen links und rechts an der Hüfte, alles über normale Klamotten gezogen, weil ich ja vorher nicht wusste, wie mein Kostüm aussehen würde (siehe Foto). Der Abend ging so bis 6 Uhr, wobei hinterher der Laden nochmal gewechselt wurde. Sehr gut, dass mein Kostüm so gut entsorgt werden konnte.
Am nächsten Tag stand um 13 Uhr erstmal ein schönes Frühstück in Pudong auf dem Programm. Das war genau das richtige als Vorbereitung auf den Stoffmarkt, den wir danach besuchten. Reizüberflutung pur, aber interessant. Man kann sich dort alles machen lassen, Hemden, Anzüge, Kleider, einfach alles. Maßgeschneidert und billig. Muss erstmal überlegen, wie ich das Zeug nach Hause bekomme und dann werde ich zuschlagen. Danach war ich aber echt mal erschöpft. Trotzdem stand abends japanisches Essen und Cocktails danach an. Irgendwie bekommt man dann doch noch die dritte Luft. Der Sonntag war auch recht vollgepackt mit Frühstück, Stoffmarkt (ja, schon wieder!), Stadtentwicklungsmuseum und deutschem Abendessen.
Das Stadtentwicklungsmuseum war recht interessant, aber ehrlich gesagt, war ich vom Kopf her nicht mehr so auf der Höhe alles zu verarbeiten. Ist aber schon heftig, wie sich die Stadt in den letzten Jahren entwickelt hat und noch weiter entwickeln wird. Das kann man sich gar nicht vorstellen ohne es gesehen zu haben.
Alles in allem, ein tolles Wochenende. Freu mich sehr, dass ich so nette Leute kennengelernt habe.

Donnerstag, 1. März 2007

Supersize me


So, mein erster Arbeitstag ist zu Ende. Noch war es nicht so aufregend, aber meine Kollegen (alles Chinesen) sind sehr nett. Wenn sie meinen, dass es für mich von Interesse ist, reden sie englisch, z.B. als heute irgendein Betrüger von den Philippinen angerufen hat und sich als Mitarbeiter des Büros aus Singapur ausgeben hat. Dumm nur, dass er gerade den Kollegen, der gerade aus Singapur da ist, an der Strippe hatte.Zu Mittag gab’s Pizza von Pizzahut, deswegen war (und deswegen der Titel) abends wieder McD angesagt. Hatte ich eigentlich nicht vor, aber ich war so müde, dass ich mich nur die Strasse runter aufraffen konnte. Das nächste Mal nehme ich meinen Ipod mit. Da läuft nämlich nur WDR4 auf chinesisch. Nachdem Essen (ein BigMac-Menu/small kostet übrigens ca. 1,60€) war ich dann natürlich wieder hellwach, so dass ich einfach mal ein wenig die Gegend erkundet habe (siehe Foto). Um die Ecke ist ein kleiner Park, was hier in Shanghai ein kleiner Luxus ist. Je weiter ich kam, desto mehr Straßenhändler sah ich. Louis Vuitton und CD’s/DVD’s werden mal ganz gerne angeboten. Zwischendurch dann immer so kleine Stände auf brüchigen Holzkarren, wo vornehmlich Maiskolben geröstet oder Würstchen „gegrillt“ werden. Bei mir kein Einlass. Direkt gegenüber dem Hotel ist ein kleiner Shop. Da hab ich mir jetzt einfach mal ein einheimisches Bier für umgerechnet 36 ct gekauft (das tolle ist, dass man einfach nur durch 10 teilen muss). Schmeckt genauso wie Budweiser aus der Dose, was übrigens das 3fache gekostet hätte. Wie immer gibt es kein deutsches Bier. Frag mich nur warum. Es wird überall immer gelobt (außer von meinem Nachbarn im Flugzeug wahrscheinlich), nur keiner hat es. Aber Budweiser, was kein Mensch erträgt außer er führt es sich über Monate zu Gemüte, das gibt’s überall. Und mit Kosten soll mir keiner kommen. Bud ist hier schließlich auch nicht billig. Ich bemerke gerade das Asahi Bier sogar besser schmeckt als Bud.Apropos Bier. Morgen gehe ich mit nem anderen Deutschen sofern es klappt feiern. Und zwar was? KARNEVAL! Und zwar im Max&Moritz in Pudong (das ist der moderne Ostteil der Stadt). Ich hab nur leider kein Kostüm und wenig Zeit für kreative Ideen. Naja, mal schauen.Hoffentlich klappt’s. Er geht auf jeden Fall und ich hoffe, dass ich von der Arbeit aus alles so organisiert kriege, dass ich da aufschlagen kann. Hin (?) und zurück geht’s wohl mit dem Taxi. Die sind sehr erschwinglich und die Taxifahrer gelten als die fairsten der Welt. Irgendwie müssen sie ja ihren Fahrstil kompensieren. Bin mal gespannt, ob ich einen Santana 3000 kriege…Musiktip des Tages: Die Sunboyz mit ihrem Titel „Hey you“, was aber der einzige Textteil auf englisch ist. 3 Jungs in weißen Oberhemden, die ein wenig aussehen wie Alexander Klaws mit schwarzen Haaren…und sich auch so bewegen.

Mittwoch, 28. Februar 2007

Jetlag

Es ist 1 Uhr und ich bin hellwach, weil es ja in Deutschland erst 18 Uhr ist. Komisch, in der Lernphase bin ich dann trotzdem müde…Hab mir gerade die erste 3-???-Folge seit bestimmt 15 Jahren angehört. Gut, dass ich die mitgenommen hab. Zwei Fragen hab ich mir gestellt: Wurde die Titelmelodie eigentlich von Kraftwerk aufgenommen und bin ich eigentlich der einzige, der Justus Jonas für ne Vollzange hält? Ich habe eben schon angefangen chinesisch zu lernen, weil ich es irgendwie heute abend voll unangenehm fand, dass ich nicht mal „Hallo“ und „Danke“ sagen konnte. Hatte nur keine Zeit mich vorher drauf vorzubereiten. Jetzt stellt sich hier ein großes Problem. Chinesisch ist ja eine Lautsprache. Betonst du falsch, kannst du deinen Satz mal geplegt in die Tonne kloppen. Beispiel: ba heißt unter anderem ziehen, Vater, Griff, und acht. Na super. Nicht das man demnächst wegen sexueller Belästigung angeklagt wird, weil man am Ende nicht mit dem Ton hoch gegangen ist. Apropos acht: Es kann einem leicht passieren, dass man bei ner Bestellung per Hand anstatt zwei acht Sachen bekommt. Denn die Chinesen zeigen 2 mit dem kleinen und dem Ringfinger. Bestellt man also typisch europäisch 2 Bier mit der Lipton-Eistee Handbewegung kann es schnell teuer werden und bestimmt lustig….

Ankunft in Shanghai

Ich kann übrigens nur davon abraten mit einem schwarzen Samsonite-Koffer zu reisen. Man freut sich einfach zu oft, dass man jetzt endlich seinen Koffer hat. Die Einreise hat mal eben ne Stunde gedauert. Hatte ein wenig Schiss, weil ich kurz bevor ich dran war auf der Rückseite meines „Baggage“-Irgendwas-Formulars gelesen hatte, dass man keine Speichermedien wie CD’s und DVD’s einführen darf und ich eben solche in meinem Laptoprucksack hatte. Ist aber gut gegangen. Oben auf der Spindel waren nämlich CD’s mit ca. 40 3-Fragezeichen-Hörspielen, von denen ich mich nicht trennen wollte. Abgeholt worden bin ich von der Sekretärin meines Chefs. Sie hat in Deutschland studiert und ist sehr nett. Hat mir die Ankunft ein wenig erleichtert. Mein erstes Shanghaierlebnis sollte dann auch direkt anstehen. Die Fahrt mit dem Transrapid. Das ist schon ein ziemlich abgefahrenes Gerät. Mit Tempo 430 kann man schon ganz gut arbeiten. Heftig ist, wie langsam einem dann 250 km/h vorkommen, wenn der Zug langsam vor der Ankunft abbremst. Vom Fahrgefühl her ist es wesentlich ruhiger als ein normaler Zug, aber ganz ohne Ruckeln läuft das Ganze auch nicht ab. Ich kann aber schon verstehen, warum der Edmund da so in Verzückung gerät oder sollte man bei seinen Ausführungen zum Transrapid in München eher von Verzuckung sprechen?So, darauf folgte auch mein erster Eindruck von Shanghai: Grau!Das Wetter war zwar recht mild, aber leider war es bewölkt und so gingen die grauen Hochhäuser in den grauen Himmel über. Schön ist was anderes, aber da kann man sich immer noch auf die Hafenpromenade Bund freuen, wo z.B. alte Häuser aus der Kolonialzeit stehen.Was übrigens dem deutschen Taxifahrer die Mercedes E-Klasse ist, ist dem chinesischen sein VW. Welches Modell? Rischtisch: Der Santana. Also, ich kannte den nicht. Sieht ein wenig aus, wie ein alter Audi 80 und gibt es als Modell Santana 2000 oder sogar 3000. Hinten sind erstmal keine Anschnallgurte, was bei dem Fahrstil jetzt irgendwie nicht so ganz angemessen ist. Man könnte es ein wenig mit Stockcar Racing vergleichen, wo ganz kurz davor sich dann doch gegen die Berührung entschieden wird. Da war Mexiko fast noch Kindergarten gegen. Und immer schön die Hupe benutzen. Hilft bestimmt in der Rushhour. Es gibt hier viele Kreuzungen auf denen trotz Ampel ein Polizist den Verkehr regelt. Hab das erst als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme empfunden, bis ich das Fahrverhalten meines Fahrers auf einer ohne Polizist gesehen hab. Einfach mal quer drüber…das sollte man sich als Fußgänger nicht erlauben. Auch wenn grün ist, gilt: Immer schön gucken. Irgendwoher kann immer noch ein Mofafahrer herkommen.Mein Hotel ist gut, vor allem sauber. Ein Schrank wäre schon ne feine Sache, zumal ich ja mit Anzügen ausgerüstet bin. Da sind 3 Haken und ne Kommode nicht so die Optimalbesetzung. Mal sehen, ob ich hier bleibe. Für den Anfang auf jeden Fall. Liegt nur 3 min von meinem Büro entfernt und 2 min von Pizzahut und McD. Da hab ich auch direkt mal mein Abendessen eingenommen. Hatte vorher in so nem Laden eingekauft und nachdem ich da an der Kasse, wirklich so eklig in ner Art Topf vor sich hindünstende braune Eier gesehen und gerochen hatte, hatte ich mich dafür entschieden, dass mit dem einheimischen Essen erstmal auf die lange Bank zu schieben. Alles zu seiner Zeit. Fotos hab ich natürlich (!) erstmal keine gemacht. Nee, ehrlich, ich war so beschäftig mit den neuen Eindrücken, dass ich da nicht dran gedacht hab.

Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug…

So, hieß doch mal ein Film, oder? Naja, ganz so schlimm war die Reise nicht, aber es war schon ein wenig amüsant und hat mir direkt „Vorfreude“ auf China bereitet. Wie erwartet war das Flugzeug voller Chinesen und die haben mich schon ein wenig belustigt. Bevor es losging haben die nämlich erstmal Reise nach Jerusalem im Flugzeug gespielt. Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft sich meine Vor- und Nebenleute vor dem Start umgesetzt haben. Zum Glück hat sich der ca. 16jährige Junge neben mir im Gang noch umgesetzt. Der sang nämlich dauernd irgendwas, was klang wie „Biabiabiabia…“. Ein sehr langweiliger Text auf Dauer, wenn man mich fragt. Mein direkter Nebenmann war ein lustiger Kauz. Zuerst hatte ich das Vergnügen, dass er auf meiner Schulter eingeschlief. Danach entpuppte er sich als eher stummer Zeitgenosse. Hat einmal was gesagt, selbst wenn er auf chinesisch angesprochen wurde (war Chinese laut Pass), hat er lieber per Fingerzeig bestellt ohne eine Miene zu verziehen, meistens das, was ich bestellt hatte oder sein anderer Nachbar. Dadurch, dass ich mir 2 Bier bestellt hatte, hatte ich wohl sein Interesse an Warsteiner geweckt. Hat ihm aber anscheinend nicht geschmeckt, denn er hat nicht ausgetrunken. Ahnung hatte er also auch nicht.Den Jackpot hatte ich aber durch meinen „Hintermann“ gezogen. Ein etwa vierjähriges deutsches Mädchen, dass durch ihre altersangemessene Größe anatomisch bestens gerüstet war, mir ständig, was für sie bestimmt bequem war, die Füße in den Rücken zu stoßen. Auch nachdem ich mal freundlich darauf hingewiesen hatte. Egal, dafür hab ich aus Versehen ihr Wasser beim Hinsetzen später auf sie verschüttet. Danach war ich erstmal der „blöde Mann vor ihr“, aber wir haben uns letztendlich noch vertragen. Als Film lief übrigens „A good day“ mit Russel Crowe. Kann ich nur empfehlen.

Montag, 19. Februar 2007

Bloggen für Anfänger


Nachdem ich es bei meinem letzten Auslandsaufenthalt nicht hinbekommen habe meine Seite halbwegs aktuell zu halten, werde ich's jetzt mal über einen Blog versuchen. Das ist erheblich einfacher als das, was ich damals bei meiner San Diego Seite probiert hab. Ich habe immer noch nicht wirklich einen Schimmer was mich erwartet, aber da ich bis einen Tag vor Abflug Klausurphase habe, kann ich mich auch gar nicht damit befassen. Meine Erlebnisse werden sich jawohl hauptsächlich auf abends und das Wochenende beschränken, da mein Arbeitsalltag niemanden wirklich interessieren wird. So, das hier ist der erste Test, wie man einen Blog erstellt. Mal sehen, was dabei so herauskommt...als Test auch noch ein Foto von meinen Jungs, die ich sehr vermissen werde.
Viele Grüße
Michi