Mittwoch, 2. Mai 2007

Abschied

Ich war die letzten Tage nur unterwegs und habe deswegen nichts mehr online gestellt.
Ich werde aber wenn ich sicher in Deutschland angekommen bin nochmal abschließend ein Urteil fällen, welches sehr zwiegespalten, passend zu Shanghai, ausfallen wird.
Ich freue mich auf alle zuhause!!!!!!!!!

Tokyo


Das war super...und so ruhig! Kein Gehupe und höfliche Menschen. Mehr später dazu. Nur eine Erkenntnis schon mal: Japan schau ich mir irgendwann nochmal genauer an. Und ich kann schon mal sagen, dass ich etwas besonderes erlebt habe...

Dienstag, 17. April 2007

Fotoshooting

So, etwas verspätet mein Wort zum Wochenende. Wie immer war dieses ein Highlight nach der Arbeitswoche. Der Freitagabend startete mit einem gepflegten Tepenyaki. Das ist japanisch. Man sitzt sehr gemütlich um eine heiße Platte herum und der Koch macht einem alles auf Bestellung. Das Ganze kostet 15 € „All you can eat / all you can drink“ und dauert da sich alle Beteiligten im Restaurant das Motto sehr zu Herzen nehmen entsprechend lange. Deshalb sollte man sich vorher auch einen Tisch bestellen, weil es schwierig wird einen Platz zu bekommen, wenn einmal alle besetzt sind. Die könnten höchstens eher unfreiwillig frei werden, wenn jemand die heimtückische Wirkung des japanischen Reisweins Sake nicht bewusst ist. Meistens endet diese Fehleinschätzung jedoch glimpflich.
Danach ging es zu Fuß ins Bonbon, ein auch von Chinesen gut besuchter Club. Dort gibt es für 11 € ebenfalls „Open Bar“. Das ist wahrscheinlich auch der einzige Grund warum der Club wirklich so beliebt ist. Man fragt sich aber relativ schnell, woran jetzt der reizvolle Deal für die Chinesen festzumachen ist. Denen fehlt nämlich ein Enzym (oder was auch immer?) um den Alkohol zu verarbeiten. Dementsprechend sieht es da auch aus, wenn man zu später Stunde einrollt. Da kann man dann die Diskussion über deutsche „Flatrate-Parties“ getrost abbrechen. Ich gehe aber mal lieber nicht weiter ins Detail.

Der Samstag war einfach nur lustig. Gestärkt vom Frühstück gingen wir über den Bund (die Uferpromenade mit den alten Kollonialhäusern, die ich bereits erwähnte) und zwar mit 7 Jungens, was natürlich doch sehr auffällt. Nachdem es eine kleine Menschentraube bei unserem Gruppenfoto gab (vor allem nachdem wir die alten Damen mit draufgenommen hatten)

hatten wir ein wenig Blut geleckt. Jetzt wurde bei unserem Spaziergang so ziemlich jeder, der uns heimlich versuchte zu fotographieren in den Arm genommen. Das machte einfach nur Spaß, weil die Chinesen (eigentlich fast nur Chinesinnen) erst so schüchtern irritiert reagieren und dann strahlen wie ein Honigkuchenpferd, wenn sie kapieren, dass nun wirklich ein gestelltes Foto entsteht.
Danach haben wir uns noch ein wenig mit dem Menschenauflauf auf der Nanjing Lu, der Haupteinkaufstrasse beglückt. Natürlich nicht ohne Fotos…


Witzig auch, dass man mit diesen Figuren alles machen kann. Die dürfen sich ja nicht wehren :-)
Ich habe, glaube ich, selten in ein paar Stunden soviel Mist gemacht, die ganzen Kleinigkeiten weiß ich ja alle schon nicht mehr.

Montag, 9. April 2007

U-U-U-Ulumutschi

Ich bin ja schon ein wenig begeistert von meiner Adresse. Meine Straße wird wie oben erwähnt „Ulumutschi" ausgesprochen. Da es nicht annähernd eine Straße in Shanghai gibt die ähnlich heißt, kann ich wirklich dem Taxifahrer noch die letzte Aussprache hinklatschen, er kennt es. Das ist vor allem nachts von Vorteil, da ich ja bekannterweise schon nach 2 Bier mein Sprachzentrum verliere, komme ich so immer heil nach Hause. Apropos Taxifahrt: Davon hab ich wirklich 2 ganz besondere hinter mir. Zuerst hatte ich das Vergnügen mit dem wohl schlechtesten Taxifahrer der Welt. Er wusste anscheinend nicht, dass der gute VW Santana mehr als 3 Gänge hatte, noch konnte er sonst etwas am Lenkrad. Der hat es tatsächlich hinbekommen den Wagen mitten auf dem Highway abzuwürgen, wohlgemerkt nachdem er an einer Gabelung auf der gestreiften Markierung gestrandet war und wirklich auf der Autobahn den Rückwärtsgang einlegte. Ich war der festen Überzeugung, dass ich mit dem Kollegen ein Schleudertrauma gebucht hatte. Zum Glück sind wir noch gut angekommen und dafür sehr billig, denn 35 RMB auf der Uhr (war ausgerechnet eine sehr lange Fahrt) haben wir ihm schließlich 15 gegeben. Damit konnte er echt noch zufrieden sein. Für solche Fälle muss ich auf jeden Fall noch chinesische Schimpfwörter lernen.
Die zweite Taxifahrt war dafür umso witziger. Samstags zu späterer Stunde versuchte an einer Ampel eine Franzose aus dem Nebentaxi meine Begleitung mit „I love you" zu bezirzen. An der nächsten Ampel hab ich dann gedacht, dass ich den Spies mal schön umdrehe und versucht bei dann allerdings mittlerweile ca. Tempo 50 die Telefonnummern seiner beiden Begleiterinnen zu bekommen, was aber leider am Fahrtwind und französischem Akzent „Wuan Tree Tree….." scheiterte. Schade eigentlich, das wir uns nach ca. 1 km an einer Kreuzung trennen mussten. War aber auf jeden Fall sehr spaßig.


Ich habe übrigens die letzten Tage nichts geschrieben, weil ich ja nicht viel neues gemacht habe. Zur vorher angesprochenen Karaokeveranstaltung kann ich nur sagen, dass ich selten eine Ansammlung von so vielen untalentierten Sängern gesehen hab. Ausgerechnet war auch noch die Tür unseres Raumes kaputt, so dass sie die meiste Zeit offen stand. So hatten alle etwas davon.
Ansonsten war mein Wochenende recht unspektakulär. Ich war zum ersten Mal auf dem richtigen großen Fake-Markt. Es ist irgendwie blöd, dass ich solche Sachen immer nur am Wochenende machen kann, weil sie dann so unglaublich überlaufen sind. Das hält man fast nicht aus. Habe versucht für ca 4 € Schuhe zu kaufen, aber da bin ich wohl ein wenig zu dreist eingestiegen. Aber mein Zielpreis war 6 €, deswegen durfte ich nicht viel weiter drüber anfangen. Wenn es so voll ist, ist aber auch die Weglauftaktik grenzwertig, weil dann muss sich ja der Verkäufer unglaublich anstrengen, um dich einzuholen.
Ein wenig Kultur hab ich auch gemacht. War bei in einer Galerieeröffnung, die aber ebenfalls recht unspektakulär war. Da wir so spät waren, gab es nicht mal mehr was zu essen. Alles falsch gemacht.
Ich habe ja immer mein Handy für Schnappschüsse dabei. Hier ein paar zusammenhangslose Bilder. Na, super. Jetzt bekomme ich die irgendwie nicht auf meinen Computer. Dann eben erstmal ohne Bilder. Tut mir leid.

Samstag, 31. März 2007

Karaoke

Da wir gleich zum Abschied eines Deutschen Karaoke singen gehen, ist mir eingefallen, dass ich ja dieses nette Video aus Peking noch habe. Mal sehen, ob sie dieses Lied auch im Programm haben...

Mittwoch, 28. März 2007

Kuckuck!


Der hat sich eben mal hier an einem Seil auf ner Minipritsche und mit einer Silikonpistole neben mir abgeseilt. Im Hintergrund sieht es aus als hätten wir Regenwetter, aber ich kann versichern, dass wir gerade das schönste Frühlingswetter mit über 20 Grad haben. So, weiterarbeiten...

Dienstag, 27. März 2007

Freude auf die Sommervorbereitung

Wer beim SV Hösel in der 2. Mannschaft schon mal eine Sommervorbereitung mitmachen durfte, der weiß sicherlich was Muskelschmerzen sind. Mit diesem Zustand würde ich jetzt liebend gerne tauschen. Was gäbe ich jetzt dafür mich wie am Morgen nach dem ersten Training zu fühlen. Wir haben mittlerweile Dienstag abend und jeder Schritt ist immer noch eine Qual. Wie kam’s dazu?
Am Wochenende stand der Trip nach Huangshan an. Die Region liegt etwa 600 km westlich von Shanghai und soll eine der schönsten Chinas sein. Kann ich nicht beurteilen, aber schön ist es dort auf jeden Fall. Man kann es sich ein wenig wie die Voralpen vorstellen, nur dass die Vegetation eine andere ist. Dort wächst dann eben Bambus anstatt…. (das kommt davon, wenn man sowohl Erdkunde als auch Biologie ab der 10 nicht mehr im Programm hatte, keine Lust jetzt zu googlen und so zu tun als wüsste ich es. Ich denke mit Tanne kann man nichts falsch machen). Man muss dazusagen, dass ich wahrscheinlich auch den Dickelsbach mittlerweile beeindruckend gefunden hätte, weil ich jetzt fast 4 Wochen keine wirkliche Natur gesehen hab. Aber mit 2 Tagen Abstand kann ich schon versichern, dass es dort außergewöhnlich schön ist. Hin ging es mit dem Nachtzug. Wir hatten „Hardsleeper“ gebucht,


was sich als ziemlich treffende Bezeichnung herausstellen sollte. Allerdings muss man sagen, dass man für 17 € nicht meckern sollte. Hier setze ich mal ein Bier Belohnung aus, für denjenigen, der mir folgendes mit einer logischen Erklärung nahe bringt: Als Ticket hat man ein etwa visitenkartengroßes Papierticket, wo drauf der Schlafplatz vermerkt ist. Dieses wird von einem Schaffner kurz nach Abfahrt in akribischer Feinarbeit gegen ein kreditkartengroßes Plastikticket umgetauscht, wo auch wieder der Schlafplatz drauf vermerkt ist und welches ein Konterfei des Transrapid besitzt, was ungefähr so ist als würde man einem Golf-2-Fahrer eine Porscheclub-Membercard aushändigen. Naja, egal. Kurz vor Ankunft wird dann vom selben Schaffner die Plastikkarte wieder gegen das Papierticket eingetauscht, was schön in einer Art Sammelhefter aufbewahrt worden ist. Das Papierticket kann man dann quasi wegwerfen. Hääääääääääääääääääääääääääääääääää? Ich hab mir schon die Birne zermartert, aber ich raff es nicht.
Nach ca. 10 Stunden waren wir angekommen, nach ca. einer weiteren Stunde im Hotel. Dort stellte sich heraus, dass ich als einziger für eine weitere Nacht Hardsleeper gebucht hatte, denn als kleinster des einzigen 3er-Zimmers bekam ich das Zustellbett. Als Meister der Embryonalschlafstellung waren die 1,80 m Länge nicht das Problem, eher, dass das Bett härter war als die Zugbetten. Da wusste ich allerdings noch nicht, dass ich abends so fertig sein würde, dass ich wahrscheinlich auch mit dem Kopf nach unten irgendwo hätte pennen können.
Die Chinesen haben nämlich folgendes gemacht. Sie haben einfach mal das komplette Gebirge mit Treppen ausgestattet. Da war wohl wieder jemand langweilig. Eben diese stiegen wir den Samstag zum Teil rauf (wir nahmen auch eine Seilbahn) und vor allem herab. Treppenherabsteigen ist auch völlig überbewertet. Auf Dauer ist das nämlich genauso anstrengend und die beanspruchten Muskeln benutzt man im Alltag noch weniger. Das bilde ich mir jedenfalls ein. Von der Logik her müsste man ja auf Dauer getreu dem Motto „Runter kommen sie alle“ genauso viel Treppen runterlaufen wie hoch. Was ich eigentlich meinte ist, dass man die Muskeln für’s Treppensteigen häufiger noch in anderer Form benutzt. Ich schweife ab…Einfach oben wieder einsteigen: In dementsprechender Verfassung waren wir dann auch Sonntag. Zu den Treppen muss man sagen, dass sie dem Ganzen etwas die Idylle nehmen. Man muss sich dann sehr auf den Ausblick konzentrieren, da es sonst ein wenig unnatürlich wirkt. Nachteilig für die Idylle war auch wieder ein immer wiederkehrender Faktor: Chinesen. Auch hier waren sie wieder zahlreich vertreten. Und sie behandeln den Ort meiner Meinung nach nicht, wie man es sollte. Anstatt alles ein wenig in sich aufzusaugen, schreien sie rum und haben Führer dabei, die mit Echo durch tragbare Mikros irgendwas erzählen. Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, was die wohl den ganzen lieben Tag erzählen? „Links sehen Sie einen Berg und daneben rechts: ein Berg“???? Da half nur noch eins: Meinen ständigen Begleiter, den I-Pod, mit „Café del mar“-Chillout-Musik zum Idylle schaffen einsetzen. Hat halbwegs funktioniert. Sonntag konnten wir nach ca. 10 km Treppen nur noch Seilbahn fahren. Mehr war körperlich nicht möglich zumal wir am Gipfel auch noch eine gewisse Strecke zurücklegen mussten. Eine besonders gute Entscheidung war, eine Reiseroute zu wählen, die nicht im Reiseführer empfohlen wurde. Auf einmal konnte man bei strahlendem Sonnenschein die Stille genießen. Ein wenig Geld konnten wir auch noch sparen. Hatte ich ganz vergessen zu erwähnen. Man zahlt hier Eintritt, es sei denn man läuft einfach wie am zweiten Tag durch. Der Chinese wird schnell unsicher, ob er denn im Recht ist, wenn man als Europäer nur mit Nachdruck sein Ding durchzieht. Das fällt mir immer wieder auf. Hier einfach mal das Ticket von der anderen Bergseite zeigen. Anstatt dem ersten, bei dem noch skeptisch auf das Ticket geguckt wird zu sagen, dass das Ticket völlig unbekannt ist, wird es einfach hingenommen, dass die 8 Leute dahinter mit dem selben Ticket nachdrängeln.Wird schon richtig sein, wenn die hier damit durchlaufen wollen. Immer wieder bemerkenswert. Erwähnenswert ist noch, dass ich jetzt stolz verkünden kann mit der längsten Seilbahn Asiens gefahren zu sein. Das liegt aber eher daran, dass es hier keine Skigebiete gibt.
So, genug der Worte. Hier ein paar Impressionen. Leider geben Fotos oft die Natur nicht gut genug wieder. Das ist hier leider auch der Fall.











Darauf ein Gipfel-Bier:


Gelernt habe ich das Wochenende auf einer Bergtoilette auch etwas: Es gibt Lacoste-Thermometer.

Ja, nee, is klar….