Dienstag, 27. März 2007

Freude auf die Sommervorbereitung

Wer beim SV Hösel in der 2. Mannschaft schon mal eine Sommervorbereitung mitmachen durfte, der weiß sicherlich was Muskelschmerzen sind. Mit diesem Zustand würde ich jetzt liebend gerne tauschen. Was gäbe ich jetzt dafür mich wie am Morgen nach dem ersten Training zu fühlen. Wir haben mittlerweile Dienstag abend und jeder Schritt ist immer noch eine Qual. Wie kam’s dazu?
Am Wochenende stand der Trip nach Huangshan an. Die Region liegt etwa 600 km westlich von Shanghai und soll eine der schönsten Chinas sein. Kann ich nicht beurteilen, aber schön ist es dort auf jeden Fall. Man kann es sich ein wenig wie die Voralpen vorstellen, nur dass die Vegetation eine andere ist. Dort wächst dann eben Bambus anstatt…. (das kommt davon, wenn man sowohl Erdkunde als auch Biologie ab der 10 nicht mehr im Programm hatte, keine Lust jetzt zu googlen und so zu tun als wüsste ich es. Ich denke mit Tanne kann man nichts falsch machen). Man muss dazusagen, dass ich wahrscheinlich auch den Dickelsbach mittlerweile beeindruckend gefunden hätte, weil ich jetzt fast 4 Wochen keine wirkliche Natur gesehen hab. Aber mit 2 Tagen Abstand kann ich schon versichern, dass es dort außergewöhnlich schön ist. Hin ging es mit dem Nachtzug. Wir hatten „Hardsleeper“ gebucht,


was sich als ziemlich treffende Bezeichnung herausstellen sollte. Allerdings muss man sagen, dass man für 17 € nicht meckern sollte. Hier setze ich mal ein Bier Belohnung aus, für denjenigen, der mir folgendes mit einer logischen Erklärung nahe bringt: Als Ticket hat man ein etwa visitenkartengroßes Papierticket, wo drauf der Schlafplatz vermerkt ist. Dieses wird von einem Schaffner kurz nach Abfahrt in akribischer Feinarbeit gegen ein kreditkartengroßes Plastikticket umgetauscht, wo auch wieder der Schlafplatz drauf vermerkt ist und welches ein Konterfei des Transrapid besitzt, was ungefähr so ist als würde man einem Golf-2-Fahrer eine Porscheclub-Membercard aushändigen. Naja, egal. Kurz vor Ankunft wird dann vom selben Schaffner die Plastikkarte wieder gegen das Papierticket eingetauscht, was schön in einer Art Sammelhefter aufbewahrt worden ist. Das Papierticket kann man dann quasi wegwerfen. Hääääääääääääääääääääääääääääääääää? Ich hab mir schon die Birne zermartert, aber ich raff es nicht.
Nach ca. 10 Stunden waren wir angekommen, nach ca. einer weiteren Stunde im Hotel. Dort stellte sich heraus, dass ich als einziger für eine weitere Nacht Hardsleeper gebucht hatte, denn als kleinster des einzigen 3er-Zimmers bekam ich das Zustellbett. Als Meister der Embryonalschlafstellung waren die 1,80 m Länge nicht das Problem, eher, dass das Bett härter war als die Zugbetten. Da wusste ich allerdings noch nicht, dass ich abends so fertig sein würde, dass ich wahrscheinlich auch mit dem Kopf nach unten irgendwo hätte pennen können.
Die Chinesen haben nämlich folgendes gemacht. Sie haben einfach mal das komplette Gebirge mit Treppen ausgestattet. Da war wohl wieder jemand langweilig. Eben diese stiegen wir den Samstag zum Teil rauf (wir nahmen auch eine Seilbahn) und vor allem herab. Treppenherabsteigen ist auch völlig überbewertet. Auf Dauer ist das nämlich genauso anstrengend und die beanspruchten Muskeln benutzt man im Alltag noch weniger. Das bilde ich mir jedenfalls ein. Von der Logik her müsste man ja auf Dauer getreu dem Motto „Runter kommen sie alle“ genauso viel Treppen runterlaufen wie hoch. Was ich eigentlich meinte ist, dass man die Muskeln für’s Treppensteigen häufiger noch in anderer Form benutzt. Ich schweife ab…Einfach oben wieder einsteigen: In dementsprechender Verfassung waren wir dann auch Sonntag. Zu den Treppen muss man sagen, dass sie dem Ganzen etwas die Idylle nehmen. Man muss sich dann sehr auf den Ausblick konzentrieren, da es sonst ein wenig unnatürlich wirkt. Nachteilig für die Idylle war auch wieder ein immer wiederkehrender Faktor: Chinesen. Auch hier waren sie wieder zahlreich vertreten. Und sie behandeln den Ort meiner Meinung nach nicht, wie man es sollte. Anstatt alles ein wenig in sich aufzusaugen, schreien sie rum und haben Führer dabei, die mit Echo durch tragbare Mikros irgendwas erzählen. Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, was die wohl den ganzen lieben Tag erzählen? „Links sehen Sie einen Berg und daneben rechts: ein Berg“???? Da half nur noch eins: Meinen ständigen Begleiter, den I-Pod, mit „Café del mar“-Chillout-Musik zum Idylle schaffen einsetzen. Hat halbwegs funktioniert. Sonntag konnten wir nach ca. 10 km Treppen nur noch Seilbahn fahren. Mehr war körperlich nicht möglich zumal wir am Gipfel auch noch eine gewisse Strecke zurücklegen mussten. Eine besonders gute Entscheidung war, eine Reiseroute zu wählen, die nicht im Reiseführer empfohlen wurde. Auf einmal konnte man bei strahlendem Sonnenschein die Stille genießen. Ein wenig Geld konnten wir auch noch sparen. Hatte ich ganz vergessen zu erwähnen. Man zahlt hier Eintritt, es sei denn man läuft einfach wie am zweiten Tag durch. Der Chinese wird schnell unsicher, ob er denn im Recht ist, wenn man als Europäer nur mit Nachdruck sein Ding durchzieht. Das fällt mir immer wieder auf. Hier einfach mal das Ticket von der anderen Bergseite zeigen. Anstatt dem ersten, bei dem noch skeptisch auf das Ticket geguckt wird zu sagen, dass das Ticket völlig unbekannt ist, wird es einfach hingenommen, dass die 8 Leute dahinter mit dem selben Ticket nachdrängeln.Wird schon richtig sein, wenn die hier damit durchlaufen wollen. Immer wieder bemerkenswert. Erwähnenswert ist noch, dass ich jetzt stolz verkünden kann mit der längsten Seilbahn Asiens gefahren zu sein. Das liegt aber eher daran, dass es hier keine Skigebiete gibt.
So, genug der Worte. Hier ein paar Impressionen. Leider geben Fotos oft die Natur nicht gut genug wieder. Das ist hier leider auch der Fall.











Darauf ein Gipfel-Bier:


Gelernt habe ich das Wochenende auf einer Bergtoilette auch etwas: Es gibt Lacoste-Thermometer.

Ja, nee, is klar….

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website malrueberschauen.blogspot.com Links tauschen