Mittwoch, 28. Februar 2007

Jetlag

Es ist 1 Uhr und ich bin hellwach, weil es ja in Deutschland erst 18 Uhr ist. Komisch, in der Lernphase bin ich dann trotzdem müde…Hab mir gerade die erste 3-???-Folge seit bestimmt 15 Jahren angehört. Gut, dass ich die mitgenommen hab. Zwei Fragen hab ich mir gestellt: Wurde die Titelmelodie eigentlich von Kraftwerk aufgenommen und bin ich eigentlich der einzige, der Justus Jonas für ne Vollzange hält? Ich habe eben schon angefangen chinesisch zu lernen, weil ich es irgendwie heute abend voll unangenehm fand, dass ich nicht mal „Hallo“ und „Danke“ sagen konnte. Hatte nur keine Zeit mich vorher drauf vorzubereiten. Jetzt stellt sich hier ein großes Problem. Chinesisch ist ja eine Lautsprache. Betonst du falsch, kannst du deinen Satz mal geplegt in die Tonne kloppen. Beispiel: ba heißt unter anderem ziehen, Vater, Griff, und acht. Na super. Nicht das man demnächst wegen sexueller Belästigung angeklagt wird, weil man am Ende nicht mit dem Ton hoch gegangen ist. Apropos acht: Es kann einem leicht passieren, dass man bei ner Bestellung per Hand anstatt zwei acht Sachen bekommt. Denn die Chinesen zeigen 2 mit dem kleinen und dem Ringfinger. Bestellt man also typisch europäisch 2 Bier mit der Lipton-Eistee Handbewegung kann es schnell teuer werden und bestimmt lustig….

Ankunft in Shanghai

Ich kann übrigens nur davon abraten mit einem schwarzen Samsonite-Koffer zu reisen. Man freut sich einfach zu oft, dass man jetzt endlich seinen Koffer hat. Die Einreise hat mal eben ne Stunde gedauert. Hatte ein wenig Schiss, weil ich kurz bevor ich dran war auf der Rückseite meines „Baggage“-Irgendwas-Formulars gelesen hatte, dass man keine Speichermedien wie CD’s und DVD’s einführen darf und ich eben solche in meinem Laptoprucksack hatte. Ist aber gut gegangen. Oben auf der Spindel waren nämlich CD’s mit ca. 40 3-Fragezeichen-Hörspielen, von denen ich mich nicht trennen wollte. Abgeholt worden bin ich von der Sekretärin meines Chefs. Sie hat in Deutschland studiert und ist sehr nett. Hat mir die Ankunft ein wenig erleichtert. Mein erstes Shanghaierlebnis sollte dann auch direkt anstehen. Die Fahrt mit dem Transrapid. Das ist schon ein ziemlich abgefahrenes Gerät. Mit Tempo 430 kann man schon ganz gut arbeiten. Heftig ist, wie langsam einem dann 250 km/h vorkommen, wenn der Zug langsam vor der Ankunft abbremst. Vom Fahrgefühl her ist es wesentlich ruhiger als ein normaler Zug, aber ganz ohne Ruckeln läuft das Ganze auch nicht ab. Ich kann aber schon verstehen, warum der Edmund da so in Verzückung gerät oder sollte man bei seinen Ausführungen zum Transrapid in München eher von Verzuckung sprechen?So, darauf folgte auch mein erster Eindruck von Shanghai: Grau!Das Wetter war zwar recht mild, aber leider war es bewölkt und so gingen die grauen Hochhäuser in den grauen Himmel über. Schön ist was anderes, aber da kann man sich immer noch auf die Hafenpromenade Bund freuen, wo z.B. alte Häuser aus der Kolonialzeit stehen.Was übrigens dem deutschen Taxifahrer die Mercedes E-Klasse ist, ist dem chinesischen sein VW. Welches Modell? Rischtisch: Der Santana. Also, ich kannte den nicht. Sieht ein wenig aus, wie ein alter Audi 80 und gibt es als Modell Santana 2000 oder sogar 3000. Hinten sind erstmal keine Anschnallgurte, was bei dem Fahrstil jetzt irgendwie nicht so ganz angemessen ist. Man könnte es ein wenig mit Stockcar Racing vergleichen, wo ganz kurz davor sich dann doch gegen die Berührung entschieden wird. Da war Mexiko fast noch Kindergarten gegen. Und immer schön die Hupe benutzen. Hilft bestimmt in der Rushhour. Es gibt hier viele Kreuzungen auf denen trotz Ampel ein Polizist den Verkehr regelt. Hab das erst als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme empfunden, bis ich das Fahrverhalten meines Fahrers auf einer ohne Polizist gesehen hab. Einfach mal quer drüber…das sollte man sich als Fußgänger nicht erlauben. Auch wenn grün ist, gilt: Immer schön gucken. Irgendwoher kann immer noch ein Mofafahrer herkommen.Mein Hotel ist gut, vor allem sauber. Ein Schrank wäre schon ne feine Sache, zumal ich ja mit Anzügen ausgerüstet bin. Da sind 3 Haken und ne Kommode nicht so die Optimalbesetzung. Mal sehen, ob ich hier bleibe. Für den Anfang auf jeden Fall. Liegt nur 3 min von meinem Büro entfernt und 2 min von Pizzahut und McD. Da hab ich auch direkt mal mein Abendessen eingenommen. Hatte vorher in so nem Laden eingekauft und nachdem ich da an der Kasse, wirklich so eklig in ner Art Topf vor sich hindünstende braune Eier gesehen und gerochen hatte, hatte ich mich dafür entschieden, dass mit dem einheimischen Essen erstmal auf die lange Bank zu schieben. Alles zu seiner Zeit. Fotos hab ich natürlich (!) erstmal keine gemacht. Nee, ehrlich, ich war so beschäftig mit den neuen Eindrücken, dass ich da nicht dran gedacht hab.

Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug…

So, hieß doch mal ein Film, oder? Naja, ganz so schlimm war die Reise nicht, aber es war schon ein wenig amüsant und hat mir direkt „Vorfreude“ auf China bereitet. Wie erwartet war das Flugzeug voller Chinesen und die haben mich schon ein wenig belustigt. Bevor es losging haben die nämlich erstmal Reise nach Jerusalem im Flugzeug gespielt. Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft sich meine Vor- und Nebenleute vor dem Start umgesetzt haben. Zum Glück hat sich der ca. 16jährige Junge neben mir im Gang noch umgesetzt. Der sang nämlich dauernd irgendwas, was klang wie „Biabiabiabia…“. Ein sehr langweiliger Text auf Dauer, wenn man mich fragt. Mein direkter Nebenmann war ein lustiger Kauz. Zuerst hatte ich das Vergnügen, dass er auf meiner Schulter eingeschlief. Danach entpuppte er sich als eher stummer Zeitgenosse. Hat einmal was gesagt, selbst wenn er auf chinesisch angesprochen wurde (war Chinese laut Pass), hat er lieber per Fingerzeig bestellt ohne eine Miene zu verziehen, meistens das, was ich bestellt hatte oder sein anderer Nachbar. Dadurch, dass ich mir 2 Bier bestellt hatte, hatte ich wohl sein Interesse an Warsteiner geweckt. Hat ihm aber anscheinend nicht geschmeckt, denn er hat nicht ausgetrunken. Ahnung hatte er also auch nicht.Den Jackpot hatte ich aber durch meinen „Hintermann“ gezogen. Ein etwa vierjähriges deutsches Mädchen, dass durch ihre altersangemessene Größe anatomisch bestens gerüstet war, mir ständig, was für sie bestimmt bequem war, die Füße in den Rücken zu stoßen. Auch nachdem ich mal freundlich darauf hingewiesen hatte. Egal, dafür hab ich aus Versehen ihr Wasser beim Hinsetzen später auf sie verschüttet. Danach war ich erstmal der „blöde Mann vor ihr“, aber wir haben uns letztendlich noch vertragen. Als Film lief übrigens „A good day“ mit Russel Crowe. Kann ich nur empfehlen.

Montag, 19. Februar 2007

Bloggen für Anfänger


Nachdem ich es bei meinem letzten Auslandsaufenthalt nicht hinbekommen habe meine Seite halbwegs aktuell zu halten, werde ich's jetzt mal über einen Blog versuchen. Das ist erheblich einfacher als das, was ich damals bei meiner San Diego Seite probiert hab. Ich habe immer noch nicht wirklich einen Schimmer was mich erwartet, aber da ich bis einen Tag vor Abflug Klausurphase habe, kann ich mich auch gar nicht damit befassen. Meine Erlebnisse werden sich jawohl hauptsächlich auf abends und das Wochenende beschränken, da mein Arbeitsalltag niemanden wirklich interessieren wird. So, das hier ist der erste Test, wie man einen Blog erstellt. Mal sehen, was dabei so herauskommt...als Test auch noch ein Foto von meinen Jungs, die ich sehr vermissen werde.
Viele Grüße
Michi