Mittwoch, 28. Februar 2007

Ankunft in Shanghai

Ich kann übrigens nur davon abraten mit einem schwarzen Samsonite-Koffer zu reisen. Man freut sich einfach zu oft, dass man jetzt endlich seinen Koffer hat. Die Einreise hat mal eben ne Stunde gedauert. Hatte ein wenig Schiss, weil ich kurz bevor ich dran war auf der Rückseite meines „Baggage“-Irgendwas-Formulars gelesen hatte, dass man keine Speichermedien wie CD’s und DVD’s einführen darf und ich eben solche in meinem Laptoprucksack hatte. Ist aber gut gegangen. Oben auf der Spindel waren nämlich CD’s mit ca. 40 3-Fragezeichen-Hörspielen, von denen ich mich nicht trennen wollte. Abgeholt worden bin ich von der Sekretärin meines Chefs. Sie hat in Deutschland studiert und ist sehr nett. Hat mir die Ankunft ein wenig erleichtert. Mein erstes Shanghaierlebnis sollte dann auch direkt anstehen. Die Fahrt mit dem Transrapid. Das ist schon ein ziemlich abgefahrenes Gerät. Mit Tempo 430 kann man schon ganz gut arbeiten. Heftig ist, wie langsam einem dann 250 km/h vorkommen, wenn der Zug langsam vor der Ankunft abbremst. Vom Fahrgefühl her ist es wesentlich ruhiger als ein normaler Zug, aber ganz ohne Ruckeln läuft das Ganze auch nicht ab. Ich kann aber schon verstehen, warum der Edmund da so in Verzückung gerät oder sollte man bei seinen Ausführungen zum Transrapid in München eher von Verzuckung sprechen?So, darauf folgte auch mein erster Eindruck von Shanghai: Grau!Das Wetter war zwar recht mild, aber leider war es bewölkt und so gingen die grauen Hochhäuser in den grauen Himmel über. Schön ist was anderes, aber da kann man sich immer noch auf die Hafenpromenade Bund freuen, wo z.B. alte Häuser aus der Kolonialzeit stehen.Was übrigens dem deutschen Taxifahrer die Mercedes E-Klasse ist, ist dem chinesischen sein VW. Welches Modell? Rischtisch: Der Santana. Also, ich kannte den nicht. Sieht ein wenig aus, wie ein alter Audi 80 und gibt es als Modell Santana 2000 oder sogar 3000. Hinten sind erstmal keine Anschnallgurte, was bei dem Fahrstil jetzt irgendwie nicht so ganz angemessen ist. Man könnte es ein wenig mit Stockcar Racing vergleichen, wo ganz kurz davor sich dann doch gegen die Berührung entschieden wird. Da war Mexiko fast noch Kindergarten gegen. Und immer schön die Hupe benutzen. Hilft bestimmt in der Rushhour. Es gibt hier viele Kreuzungen auf denen trotz Ampel ein Polizist den Verkehr regelt. Hab das erst als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme empfunden, bis ich das Fahrverhalten meines Fahrers auf einer ohne Polizist gesehen hab. Einfach mal quer drüber…das sollte man sich als Fußgänger nicht erlauben. Auch wenn grün ist, gilt: Immer schön gucken. Irgendwoher kann immer noch ein Mofafahrer herkommen.Mein Hotel ist gut, vor allem sauber. Ein Schrank wäre schon ne feine Sache, zumal ich ja mit Anzügen ausgerüstet bin. Da sind 3 Haken und ne Kommode nicht so die Optimalbesetzung. Mal sehen, ob ich hier bleibe. Für den Anfang auf jeden Fall. Liegt nur 3 min von meinem Büro entfernt und 2 min von Pizzahut und McD. Da hab ich auch direkt mal mein Abendessen eingenommen. Hatte vorher in so nem Laden eingekauft und nachdem ich da an der Kasse, wirklich so eklig in ner Art Topf vor sich hindünstende braune Eier gesehen und gerochen hatte, hatte ich mich dafür entschieden, dass mit dem einheimischen Essen erstmal auf die lange Bank zu schieben. Alles zu seiner Zeit. Fotos hab ich natürlich (!) erstmal keine gemacht. Nee, ehrlich, ich war so beschäftig mit den neuen Eindrücken, dass ich da nicht dran gedacht hab.

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