Dienstag, 17. April 2007

Fotoshooting

So, etwas verspätet mein Wort zum Wochenende. Wie immer war dieses ein Highlight nach der Arbeitswoche. Der Freitagabend startete mit einem gepflegten Tepenyaki. Das ist japanisch. Man sitzt sehr gemütlich um eine heiße Platte herum und der Koch macht einem alles auf Bestellung. Das Ganze kostet 15 € „All you can eat / all you can drink“ und dauert da sich alle Beteiligten im Restaurant das Motto sehr zu Herzen nehmen entsprechend lange. Deshalb sollte man sich vorher auch einen Tisch bestellen, weil es schwierig wird einen Platz zu bekommen, wenn einmal alle besetzt sind. Die könnten höchstens eher unfreiwillig frei werden, wenn jemand die heimtückische Wirkung des japanischen Reisweins Sake nicht bewusst ist. Meistens endet diese Fehleinschätzung jedoch glimpflich.
Danach ging es zu Fuß ins Bonbon, ein auch von Chinesen gut besuchter Club. Dort gibt es für 11 € ebenfalls „Open Bar“. Das ist wahrscheinlich auch der einzige Grund warum der Club wirklich so beliebt ist. Man fragt sich aber relativ schnell, woran jetzt der reizvolle Deal für die Chinesen festzumachen ist. Denen fehlt nämlich ein Enzym (oder was auch immer?) um den Alkohol zu verarbeiten. Dementsprechend sieht es da auch aus, wenn man zu später Stunde einrollt. Da kann man dann die Diskussion über deutsche „Flatrate-Parties“ getrost abbrechen. Ich gehe aber mal lieber nicht weiter ins Detail.

Der Samstag war einfach nur lustig. Gestärkt vom Frühstück gingen wir über den Bund (die Uferpromenade mit den alten Kollonialhäusern, die ich bereits erwähnte) und zwar mit 7 Jungens, was natürlich doch sehr auffällt. Nachdem es eine kleine Menschentraube bei unserem Gruppenfoto gab (vor allem nachdem wir die alten Damen mit draufgenommen hatten)

hatten wir ein wenig Blut geleckt. Jetzt wurde bei unserem Spaziergang so ziemlich jeder, der uns heimlich versuchte zu fotographieren in den Arm genommen. Das machte einfach nur Spaß, weil die Chinesen (eigentlich fast nur Chinesinnen) erst so schüchtern irritiert reagieren und dann strahlen wie ein Honigkuchenpferd, wenn sie kapieren, dass nun wirklich ein gestelltes Foto entsteht.
Danach haben wir uns noch ein wenig mit dem Menschenauflauf auf der Nanjing Lu, der Haupteinkaufstrasse beglückt. Natürlich nicht ohne Fotos…


Witzig auch, dass man mit diesen Figuren alles machen kann. Die dürfen sich ja nicht wehren :-)
Ich habe, glaube ich, selten in ein paar Stunden soviel Mist gemacht, die ganzen Kleinigkeiten weiß ich ja alle schon nicht mehr.

Montag, 9. April 2007

U-U-U-Ulumutschi

Ich bin ja schon ein wenig begeistert von meiner Adresse. Meine Straße wird wie oben erwähnt „Ulumutschi" ausgesprochen. Da es nicht annähernd eine Straße in Shanghai gibt die ähnlich heißt, kann ich wirklich dem Taxifahrer noch die letzte Aussprache hinklatschen, er kennt es. Das ist vor allem nachts von Vorteil, da ich ja bekannterweise schon nach 2 Bier mein Sprachzentrum verliere, komme ich so immer heil nach Hause. Apropos Taxifahrt: Davon hab ich wirklich 2 ganz besondere hinter mir. Zuerst hatte ich das Vergnügen mit dem wohl schlechtesten Taxifahrer der Welt. Er wusste anscheinend nicht, dass der gute VW Santana mehr als 3 Gänge hatte, noch konnte er sonst etwas am Lenkrad. Der hat es tatsächlich hinbekommen den Wagen mitten auf dem Highway abzuwürgen, wohlgemerkt nachdem er an einer Gabelung auf der gestreiften Markierung gestrandet war und wirklich auf der Autobahn den Rückwärtsgang einlegte. Ich war der festen Überzeugung, dass ich mit dem Kollegen ein Schleudertrauma gebucht hatte. Zum Glück sind wir noch gut angekommen und dafür sehr billig, denn 35 RMB auf der Uhr (war ausgerechnet eine sehr lange Fahrt) haben wir ihm schließlich 15 gegeben. Damit konnte er echt noch zufrieden sein. Für solche Fälle muss ich auf jeden Fall noch chinesische Schimpfwörter lernen.
Die zweite Taxifahrt war dafür umso witziger. Samstags zu späterer Stunde versuchte an einer Ampel eine Franzose aus dem Nebentaxi meine Begleitung mit „I love you" zu bezirzen. An der nächsten Ampel hab ich dann gedacht, dass ich den Spies mal schön umdrehe und versucht bei dann allerdings mittlerweile ca. Tempo 50 die Telefonnummern seiner beiden Begleiterinnen zu bekommen, was aber leider am Fahrtwind und französischem Akzent „Wuan Tree Tree….." scheiterte. Schade eigentlich, das wir uns nach ca. 1 km an einer Kreuzung trennen mussten. War aber auf jeden Fall sehr spaßig.


Ich habe übrigens die letzten Tage nichts geschrieben, weil ich ja nicht viel neues gemacht habe. Zur vorher angesprochenen Karaokeveranstaltung kann ich nur sagen, dass ich selten eine Ansammlung von so vielen untalentierten Sängern gesehen hab. Ausgerechnet war auch noch die Tür unseres Raumes kaputt, so dass sie die meiste Zeit offen stand. So hatten alle etwas davon.
Ansonsten war mein Wochenende recht unspektakulär. Ich war zum ersten Mal auf dem richtigen großen Fake-Markt. Es ist irgendwie blöd, dass ich solche Sachen immer nur am Wochenende machen kann, weil sie dann so unglaublich überlaufen sind. Das hält man fast nicht aus. Habe versucht für ca 4 € Schuhe zu kaufen, aber da bin ich wohl ein wenig zu dreist eingestiegen. Aber mein Zielpreis war 6 €, deswegen durfte ich nicht viel weiter drüber anfangen. Wenn es so voll ist, ist aber auch die Weglauftaktik grenzwertig, weil dann muss sich ja der Verkäufer unglaublich anstrengen, um dich einzuholen.
Ein wenig Kultur hab ich auch gemacht. War bei in einer Galerieeröffnung, die aber ebenfalls recht unspektakulär war. Da wir so spät waren, gab es nicht mal mehr was zu essen. Alles falsch gemacht.
Ich habe ja immer mein Handy für Schnappschüsse dabei. Hier ein paar zusammenhangslose Bilder. Na, super. Jetzt bekomme ich die irgendwie nicht auf meinen Computer. Dann eben erstmal ohne Bilder. Tut mir leid.